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Kundgebung „Torgau für Frieden“ am 22.04.2023 in Torgau an der Elbe, Mitteldeutschland
Wir als Bürgerinitiative „Torgau für Frieden“ veranstalten zusammen mit Initiativen aus Mitteldeutschland an diesem Tag eine Versammlung am Denkmal der Begegnung, das seit September 1945 an die Beendigung des 2. Weltkrieges hier in Torgau erinnert. Das Denkmal ist für uns Torgauer ein Symbol dafür, was Krieg bedeutet. Wir sehen uns in der geschichtlichen Verantwortung zu erinnern und zu mahnen. Wir möchten mit einer Friedenskundgebung ein Zeichen setzen, dass die Menschen in Torgau, Mitteldeutschland und der ganzen Republik sich nicht in die Kriege von Mächtigen hineinziehen lassen und nicht als Menschen gegen Menschen in Feindschaft gehen. Den geschichtlichen Kontext nutzen wir, um, überparteilich Frieden durch Waffenruhe und Verhandlungen zu fordern.

Lassen Sie uns gemeinsam ein Zeichen für Verständigung setzen!
    

Der historische Kontext – Begegnung an der Elbe

Im Gebiet zwischen Mulde und Elbe stand im April 1945 das XXXXVIII. Panzerkorps der 12. Armee der Wehrmacht. Der Kommandeur erhielt vom Oberbefehlshaber der 12. Armee, am 20.4.1945 den Befehl, das gesamte Korps abzuziehen, um auf der Ostseite der Elbe, Übergang Coswig, die Südflanke der Armee Wenck zu decken. Torgau war geräumt und weitgehend verlassen. Die Elbbrücke lag gesprengt im Fluss. Ab 24. April 1945 begannen die Amerikaner in der nun „wehrmachtsfreien Zone“ mit Aufklärungspatrouillen. Am 25.April 1945, traf die amerikanische Robertson-Patrouille in Lorenzkirch, Kreinitz und Torgau auf sowjetische Kämpfer:
Robertson und seine Männer stießen in Torgau auf einige zurückgelassene Häftlinge des Torgauer Wehrmachtgefängnisses Fort Zinna. Auch sie berichteten der US-Patrouille über die Ankunft sowjetischer Truppen am östlichen Elbufer. Auf dem Flaschenturm des Schlosses Hartenfels hisste Robertson eine improvisierte US-Flagge. Er winkte und rief, bis sowjetische Soldaten am Brückenkopf auf der anderen Seite aufmerksam wurden und rote Leuchtraketen abschossen. Robertson und seine Männer wurden allerdings unter Feuer genommen, da sie nicht, wie verabredet mit Grüner Leuchtmunition antworten konnten. Sie hatten keine dabei. Erst mit Hilfe des kriegsgefangenen sowjetischen Offiziers Titow, der aus dem Fort Zinna herbeigeholt wurde, gelang die Verständigung. Robertson und die anderen begannen vorsichtig über die Stahlbögen zu klettern. Von der Ostseite kamen Sergeant Andrejew und andere entgegen. Wortlos umarmte man sich. Es war etwa 16 Uhr. Hier war der Krieg zu Ende. Auf der Ostseite wurden die Amerikaner begeistert empfangen. Robertson verhandelte mit dem Befehlshaber über ein Treffen auf Kommandeursebene am nächsten Tag. Begleitet von Alexander Silwaschko und drei weiteren Sowjetsoldaten unterrichtete Robertson noch am Abend die Stäbe seiner Division.
Am gleichen Tag hatte es entlang der Elbe weitere Kontakte zwischen Sowjets und Amerikanern gegeben. Das Torgauer Linkup wurde am 26. April 1945 auf der zertrümmerten Brücke für die Presse nachgestellt, das Foto ging um die Welt und befindet sich in zahlreichen Geschichtsbüchern.